Unsere Ruh ist hin…

Von Geräuschkulissen, Lärmteppichen und der Verdrängung der Stille

Ein Feature von von Sabine Weber im Deutschlandfunk am 11.12., um 19:15

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ein Auszug aus der Ankündigung:
Lärm ist das Geräusch der anderen, sagte der Großstädter Kurt Tucholsky. Doch nicht nur in Ballungsgebieten macht jeder auf seine Weise Krach; auch im häuslichen Alltag wurde die Stille erfolgreich verdrängt. Ob Toaster, Telefon oder Kamera: Jedes noch so primitive Funktionieren wird von synthetischen Klängen begleitet. Dass hier Sounddesigner am Werke sind, nützt wenig.

Piepsen, Klicken, Surren, Rauschen und Brummen bildet zusammen mit dem Brausen des Verkehrs eine permanente Geräuschkulisse und wird zum Lärm. Und der hat physiologische, psychologische, gesellschaftliche und sogar ökologische Auswirkungen, etwa auf unsere heimische Vogelwelt: Sie zwitschert heutzutage messbar lauter als noch vor wenigen Jahren.

Manche glauben, diffusem mit strukturiertem Lärm begegnen zu können, und drehen deshalb die Musikanlage auf. Andere hingegen engagieren sich in Arbeitsringen für Lärmbekämpfung. Selbst die Politik hat mittlerweile reagiert: Das Bundesumweltamt verdoppelt in diesem Jahr die Fördermittel zum Lärmschutz von 56 auf 100 Millionen Euro. Besteht also noch Hoffnung für die Patientin "Stille"?