Orchestermusiker brauchen auch Lärmschutz

Dror Feiler ist ein außergewöhnlicher Komponist, Musiker und auch Freund. Er ist der kompromißloseste Mensch, den ich kenne. Und wenn er etwas tut, dann ist es begründet. Er provoziert nicht einfach nur so.
Deshalb habe ich auch schon, obwohl bekennend lärmempfindlich, seine äußerst lauten Aufführungen in den Berliner Sophiensälen oder anderswo ausgehalten.

Nun gab es in München einen Protest, Musiker wollten seine Komposition nicht aufführen. Sie fürchteten gesundheitliche Beeinträchtigungen. Darum entstand ein Hick und ein Hack. Der Dirigent Lothar Zagrosek bot damals an, die Aufführung nach Berlin zu holen.

In einem Interview in der Frankfurter Rundschau äußert er sich nun noch einmal ausführlich zu dieser Problematik, und erklärt, daß die Gründe für den Eklat in München nicht allein in Feilers Komposition lagen, sondern im gesamten Programm (Mahnkopf, Xenakis und Feiler). Und gibt auch noch einige weitere Einsichten.

Wobei er sehr differenziert argumentiert und Dror’s Musik die Ehre gibt, die ihm gebührt.

Einige Informationen über Dror Feiler habe ich meiner Hauptseite Avantart.com zusammengestellt. Was ihn aber nicht ausreichend würdigt.

Ein Argument, eine Begründung Zagroseks ist allerdings, wenn man Dror näher kennt, sicherlich absolut unbegründet:
Hinzu kommt, dass Dror Feiler ein israelischer Komponist ist und ich der Meinung bin, dass wir nie auch nur den Anschein erwecken dürfen, bei uns würden Stücke eines israelischen Komponisten nicht aufgeführt.
Dieser Vorwurf wird von Dror sicherlich nie erhoben werden, und wer mehr über seine äußerst kritische Haltung erfahren möchte, lese hier weiter: Who is Snow White?, einen Text aus dem Jahre 2004, nachdem der israelische Botschafter in Schweden eine Installation von Gunilla Sköld Feiler und Dror Feiler zerstört hatte.