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Schilda oder Schanze?

Das Schanzenviertel ist eines der Hamburger Viertel, in dem die Bewohner unter der Gentrifizierung ihres Wohnumfeldes leiden.
Denn die Schanze ist als Ausgehviertel sehr beliebt und es reiht sich dort eine Kneipe an die andere und in den Sommermonaten wollen die Wirte Tische und Stühle am Straßenrand aufstellen und die Gäste dort bewirten.
Welcher Gast setzt sich bei schönem Wetter in eine Kneipe statt vor die Kneipe?

Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die stetige Lärmbelästigung durch die Außengastronomie, welche die Bewohner nicht schlafen läßt. Jeden Abend bis Mitternacht Party vor der Haustür, das mag nicht jeder. Und das hält auch nicht jeder aus.

Da gibt es dann die Lifestyle-Kommentatoren, die den Bewohnern hämisch raten, sie müssten ja dort nicht wohnen. Sie könnten ja an den Stadtrand ziehen. Auf diese Frechheit beziehe ich mich nicht hier.

Ich wundere mich über eine Groteske, die das zuständige Bezirksamt Altona da vom Schirm bricht. Die Amtsträger möchten nämlich die Wirte zwingen, Lärmschutzschirme aufzustellen. Diese würden die Geräusche um 2db senken. Die Wirte sollten bis zum 22. Juli nachweisen, daß sie einen solchen Lärmschutzschirm bestellt hätten. Durch hartes Ringen und Verhandeln ist es gelungen, die Frist bis zum 15. August zu verlängern.

Der Haken?
Diese Schirme gibt es nicht.
Es gibt nur FIrmen, die Absichtserklärungen abgeben, so etwas entwickeln zu wollen.
Der Nutzen der noch nicht entwickelten Geräte ist natürlich nicht abzusehen.
Der Preis auch nicht.
Aber die Behörde zwingt die Wirte zu solchen Luftbuchungen.

Schilda? Ich habe noch keine Bewertung für dieses eigenwillige und eigenmächtige Verhalten der Behörde.

Hab ich mich da verhört?

Das Forum Gutes Hören (FGH) wurde Anfang 2008 gegründet und steht für ein erfolgreiches Miteinander der Vereinigung der Hörgeräte-Industrie (VHI) und der Fördergemeinschaft Gutes Hören. Ziel ist es, die Themen Hören, Hörminderung und Hör-Rehabilitation in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, über die vielfältigen technischen (und modischen) Trends und Möglichkeiten moderner Hörsysteme zu berichten, Schwellenängste zum Hörtest abzubauen und auch das Thema Prävention zu transportieren, so beschreibt sich das Forum Gutes Hören auf seiner Webseite selbst.

Und vergibt einen Preis. An Roger Cicero. Einen Sänger. Einen Jazzsänger. Ich freue mich immer, wenn Jazz wahrgenommen wird. Cicero bekommt die Auszeichnung am 18. Juli in Hamburg für seine „Verdienste rund um das Hören und die Schaffung außergewöhnlicher Hörerlebnisse“ überreicht, so heißt es da weiter.

Das ist mir aber etwas zu hoch. Ein Musiker wird wegen der Schaffung außergewöhnlicher Hörerlebnisse geehrt. Meinen die das akustisch oder künstlerisch?

Oder wollen die einfach nur einen guten Musiker für (fast) lau auf ihrer Jahreshauptversammlung, ehm Festveranstaltung auftreten lassen? Und Herrn Herbolzheimer auch noch günstig dazu einkaufen?

Naja, irgendwie muß man ja auf sich aufmerksam machen. Und da ist wie gesagt, Jazz oder Jazz-Ähnliches was anhörliches, á propos ansehnlich, demnächst wird … naja, lassen wir die Spekulation mal beiseite ;=)