titelt Peter Mühlbauer in der Telepolis einen Artikel über Lärm und dessen politische Verortung:
In fast allen Emissionsschutzanliegen gab es seit den 1970ern Fortschritte: Die Luft ist heute praktisch überall in Deutschland sauberer als vor 30 Jahren, damals tote Gewässer beherbergen essbare Fische und wilde Müllkippen sind weitgehend verschwunden. Nur beim Lärmschutz wurde zwar manches besser – aber noch mehr deutlich schlimmer. Das zeigt sich unter anderem an den Absatzzahlen von Ohropax, die auch in der Krise beständig wachsen.
Tatsächlich ist der Lärmschutz eines der von allen politischen Parteien vernachlässigten Themen. Was möglicherweise auch daran liegt, dass der Bereich auch von den straßenfestkultur- und wohngemeinschaftsmasochismusgeprägten Grünen in seinen mit am wichtigsten Ausprägungen ausgespart wurde. Kritik an solchen Lärmformen ist in der Politik mittlerweile geradezu tabuisiert. Das zeigt sich unter anderem an den von allen politischen Gruppierungen bis hin zu den Freien Wählern bejubelten Plänen, Zivilklagen gegen Ruhestörung durch Jugendliche zu verbieten.
Liest man den Artikel, dann wird klarer, warum Lärm überall geduldet wird, aber gepeinigte Menschen zu Selbsthilfe schreiten…
Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31428/1.html vom 3.11.2009